Antonia
Nur eine Sekunde abgelenkt
Das Theaterstück „Antonia“ erzählt über einen tragischen Unfall mit dem Ziel, junge Erwachsene genau davor zu bewahren
Jannes ist mit Freunden auf dem Weg zu einer Party. Es ist spät am Abend, die Stimmung im Auto ist ausgelassen. Nur einen kurzen Moment ist Jannes, der Fahrer, abgelenkt. Der Pkw kommt von der Straße ab, kracht gegen einen Baum. Jannes wird verletzt. Seine Freundin Antonia aber überlebt den Unfall nicht.
„Antonia“, so heißt das Theaterstück, das die Geschichte vom tragischen Unfalltod einer jungen Frau erzählt. Geschrieben haben es Nikola Schellenschmidt und David Schellenschmidt vom Theaterensemble „Traumschüff“ aus Oranienburg. Das Stück will ein junges Publikum dafür sensibilisieren, welche drastischen Folgen riskantes Verhalten im Straßenverkehr haben kann. Denn dem Geschehen auf der Bühne liegt eine wahre Begebenheit zugrunde; den nächtlichen Unfall hat es in Brandenburg tatsächlich gegeben. Es ist kein Einzelfall: 18- bis 24-jährige Verkehrsteilnehmer haben nach Daten des Statistischen Bundesamts das mit Abstand höchste Unfallrisiko im Straßenverkehr. Mehr als die Hälfte von ihnen verunglückt bei einer Autofahrt. Jedes Jahr verzeichnet die Unfallkasse Brandenburg schwere Unfälle mit Jugendlichen.
Wenig Fahrpraxis und Selbstüberschätzung
Die Ursachen für solche Unfälle gerade bei Fahranfängern ähneln sich nach Einschätzung der Unfallkasse Brandenburg: wenig Fahrpraxis, Selbstüberschätzung, Ablenkung, zu hohe Geschwindigkeit, Alkohol. Auch Jannes ist zu schnell unterwegs. Auf der Bühne zeigen die Darstellenden fesselnd und bewegend, wie der Unfall das Leben eines Menschen zerstört und das vieler anderer aus der Bahn wirft: Antonias Eltern haben ihre Tochter verloren. Der verzweifelte Unfallfahrer Jannes muss mit seiner Schuld leben. Ein Feuerwehrmann schildert bedrückt, wie er vergeblich versucht, Antonia zu retten.

Paralympics-Gewinnerin Kirsten Bruhn erzählt über ihr Schicksal
Das Theaterstück richtet sich an Schülerinnen und Schüler in Oberstufenzentren und in der Sekundarstufe II der allgemeinbildenden Schulen. An die Aufführung schließt sich eine Podiums-Diskussion mit dem Publikum an. Neben den Schauspieler_innen nehmen Feuerwehrleute und Polizist_innen aus den Regionen der jeweiligen Aufführungsorte als Gesprächspartner_innen teil. Sie geben Hinweise zur Verkehrssicherheit und berichten aus eigenem Erleben. Die Leistungssportlerin Kirsten Bruhn etwa sitzt seit einem Motorradunfall 1991 im Rollstuhl und ist regelmäßig für die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung DGUV bei diesen Veranstaltungen dabei. Die mehrfache Goldmedaillengewinnerin bei den Paralympics erzählt offen über ihr Schicksal und appelliert an junge Leute, auf ihr Bauchgefühl zu hören – und sich nicht zu überschätzen.
Das Verkehrserziehungsprojekt „Antonia“ hat die Unfallkasse Brandenburg gemeinsam mit dem Traumschüff-Ensemble entwickelt. Durch Aufklärung und eine emotionale Ansprache soll schweren Verkehrsunfällen bei Jugendlichen vorgebeugt werden. Schüler in allgemein- und berufsbildenden Schulen sind bei der Unfallkasse Brandenburg gesetzlich versichert. Mittlerweile haben hunderte Jugendliche in ganz Brandenburg das Projekt erlebt. Seit 2017 war es landesweit in vielen Schulen zu Gast
Schulleitungen, die Interesse an einer Aufführung mit anschließender Diskussion haben, können sich für Nachfragen und Bewerbungen gern an die Unfallkasse wenden.
Ansprechpartner:
Unfallkasse Brandenburg und Feuerwehr-Unfallkasse Brandenburg
Herr Mario Ploß
Müllroser Chaussee 75
15236 Frankfurt (Oder)
Telefon: (0335) 5216-12
Weitere Informationen zu organisatorischen Voraussetzungen und ein Bewerbungsformular finden Sie unten auf dieser Seite.
